[AUSGEBUCHT] Podiumsdiskussion: Das Prinzip Schwammstadt – Wie Regenwasser unsere Stadt gestalten kann im Kempten-Museum
Am 16. Januar von 19:00 bis 21:00 Uhr lädt das Kempten-Museum im Zumsteinhaus in Zusammenarbeit mit dem Architekturforum Allgäu zur Podiumsdiskussion „Das Prinzip Schwammstadt – Wie Regenwasser unsere Stadt gestalten kann“ ein. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des „Bewegten Donnerstags“ statt und widmet sich dem Konzept der Schwammstadt, einem innovativen Ansatz zur klimaresilienten Stadtentwicklung.
Die Veranstaltung bietet tiefgehende Einblicke in ein Thema, das angesichts des Klimawandels und zunehmender Extremwetterereignisse immer drängender wird. Starkregen und die damit verbundenen Überschwemmungen sind eine Herausforderung, die nicht nur technische Lösungen, sondern auch einen Wandel in der Stadtplanung erfordern. Der Abend verspricht fundierte Analysen, spannende Diskussionen und konkrete Lösungsansätze.
Das Prinzip Schwammstadt: Wasser als Ressource
Das Konzept der Schwammstadt verfolgt eine grundlegend andere Philosophie im Umgang mit Regenwasser. Statt es schnellstmöglich abzuleiten, wird das Wasser gezielt aufgenommen, gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben. Begrünte Flächen, entsiegelte Böden und innovative Bauweisen sorgen dafür, dass Regenwasser nicht mehr als Bedrohung, sondern als Ressource betrachtet wird.
Diese Maßnahmen können nicht nur die Überschwemmungsgefahr senken, sondern tragen auch zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Begrünte Dächer und Fassaden bieten Kühlung in heißen Sommern, speichern CO₂ und fördern die Biodiversität in urbanen Räumen. Das Konzept ist besonders für Städte wie Kempten relevant, deren Zentren stark versiegelt sind.
Vielseitige Perspektiven: Hochkarätige Gäste auf dem Podium
Die Podiumsdiskussion bringt Experten und Praktiker zusammen, um das Thema Schwammstadt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten:
- Florian Eggert, Leiter des Stadtplanungsamts der Stadt Kempten, wird die Herausforderungen und Potenziale bei der kommunalen Umsetzung erläutern.
- Angela Isop, Vertreterin des Freundeskreises für ein lebenswertes Kempten, stellt Forderungen und Perspektiven aus der Zivilgesellschaft vor.
- Prof. Dr. Markus Keck, Lehrstuhlinhaber für Urbane Klimaresilienz an der Universität Augsburg, bringt wissenschaftliche Erkenntnisse und Strategien für die praktische Anwendung ein.
Die Moderation übernimmt das Architekturforum Allgäu e.V., das die Debatte strukturiert und kritisch hinterfragt. Diese interdisziplinäre Zusammensetzung garantiert spannende Einblicke und eine Diskussion auf hohem Niveau.
Zusätzlich wird an diesem Abend der Preis für den Wettbewerb „Schwammintelligenz – Kempten wird klimafit“, der vom Freundeskreis für ein lebenswertes Kempten organisiert wurde, im Rahmen der Podiumsdiskussion überreicht.
Klimaneutralität bis 2035: Die Initiative „Kempten muss handeln“
Die Veranstaltung ist Teil der Bemühungen, Kempten in Richtung Klimaneutralität zu transformieren. Bereits 2013 wurde mit dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ das Ziel formuliert, bis 2050 klimaneutral zu werden. Doch die aktuelle Klimakrise und die wissenschaftliche Erkenntnis, dass drastische Maßnahmen notwendig sind, um die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, machen eine Vorverlegung auf 2035 unumgänglich.
Die Initiative „Kempten muss handeln“ fordert weitreichende Maßnahmen in den Bereichen Mobilität, Stadtplanung und Energieversorgung, darunter:
- Entsiegelung von Flächen und Begrünung von Dächern und Fassaden, um Überschwemmungen vorzubeugen und die Biodiversität zu fördern.
- Autofreie Innenstädte bis spätestens 2025, unterstützt durch ein leistungsstarkes öffentliches Nahverkehrssystem.
- Photovoltaik auf allen geeigneten Dachflächen bis 2027, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
- Plusenergiestandard für Neubauten und eine Sanierungsrate von 3% pro Jahr, um den Energieverbrauch drastisch zu senken.
Diese Forderungen basieren auf wissenschaftlichen Analysen und stehen im Einklang mit den Pariser Klimazielen von 2015.
Wissenschaft trifft Praxis: Der Veranstalter
Die Podiumsdiskussion wird vom Kempten-Museum und dem Architekturforum Allgäu veranstaltet. Der Freundeskreis für ein lebenswertes Kempten nimmt als Gast teil: Neben dem Beitrag von Angela Isop auf dem Podium wird der Wettbewerbspreis des Freundeskreises übergeben.
Der Freundeskreis setzt sich für die Transformation Kemptens zu einer klimaneutralen Stadt ein. Ziel ist es, durch Veranstaltungen, Forderungen und Aufklärung eine nachhaltige Zukunft für die Region zu gestalten. Eine Nachlese zu früheren Veranstaltungen, wie dem Vortrag von Frau Prof. Dr. Linke im Oktober 2024, findet sich hier: Grüne Stadt der Zukunft – Vortrag im Zumsteinhaus.
Anmeldung empfohlen
Die Veranstaltung ist kostenlos, aber eine Anmeldung wird empfohlen, da die Plätze begrenzt sind. Anmeldungen sind über die Website des Kempten-Museums möglich: Kempten-Museum: Bewegter Donnerstag.
Veranstaltungsdetails
Datum: 16. Januar 2025
Zeit: 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Kempten-Museum im Zumsteinhaus, Residenzplatz 31, 87435 Kempten
Veranstalter: Kempten-Museum und Architekturforum Allgäu e.V.
Moderation: Architekturforum Allgäu e.V.
Kontakt: info@kempten-museum.de