Legauer Weihnachtsmarkt

Am Samstag, den 23. November, lockt der Legauer Weihnachtsmarkt von 13 bis 19 Uhr auf den zentralen Marktplatz der Gemeinde im Unterallgäu. Als einer der ersten Weihnachtsmärkte im Allgäu bietet er eine festliche Mischung aus Glühwein, Kinderpunsch, Speisen und einem reichhaltigen Angebot an Kunsthandwerk und Naturkosmetik. Das Regens-Wagner-Haus Sophia an der Hauptstraße präsentiert sich als externer Aussteller mit regionalen Produkten.

Die Geschichte von Legau – Vom keltischen Siedlungsort zum Markt im Allgäu

Legau blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, die bis in die Zeit der Kelten reicht. Die weitläufige, fruchtbare Ebene von Kimratshofen bis Lautrach war bereits im 6. Jahrhundert vor Christus besiedelt. Reste von Grabhügeln im Buchenwald bei Oberlandholz zeugen von keltischen Vorfahren, die das heutige Gebiet bewohnten. Die Römer, die die Region später beherrschten, hinterließen Spuren wie Münzenfunde in Witzenberg aus den Jahren 157 und 318 n. Chr.

Im 5. Jahrhundert wanderten die Alamannen ein und gründeten Siedlungen, die von einer dörflichen Struktur und einer engen Verbindung zum Christentum geprägt waren. Die erste Pfarrei im Raum entstand in Leutkirch, zu der auch das Gebiet um Legau zählte. Im 8. Jahrhundert wurde Legau als fränkischer Reichshof gegründet und entwickelte sich rasch. Historische Quellen erwähnen den Ort als "Legowe" (1275) und "Legoe" (1335), der mit 150 Höfen zu den größeren Siedlungen der Region gehörte. Später verlieh Kaiser Friedrich III. Legau 1455 das Marktrecht.

Legau im Wandel der Jahrhunderte

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Herrschaftsverhältnisse mehrfach. Die Fürstäbte von Kempten übernahmen Legau im 15. Jahrhundert und bauten die Bedeutung des Ortes weiter aus. Im Bauernkrieg von 1525 setzten sich die Legauer Bauern für ihre Rechte ein, erlitten jedoch schwere Verluste. Der Dreißigjährige Krieg brachte abermals großes Leid. Pest, Hungersnöte und Plünderungen durch schwedische und kaiserliche Truppen entvölkerten das Gebiet, dennoch erholte sich die Gemeinde erstaunlich schnell.

Durch die Zugehörigkeit zum Königreich Bayern nach 1803 und die Verwaltungsreformen begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte Legaus. Die Einführung der Eisenbahnlinie zwischen Memmingen und Legau im Jahr 1904 stärkte die wirtschaftliche Position der Gemeinde, doch die Schließung der Strecke 1972 markierte das Ende dieses Kapitels.

Der Weihnachtsmarkt heute und die historische Verbundenheit

Der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz spiegelt heute die handwerklichen und kulturellen Traditionen wider, die Legau seit Jahrhunderten prägen. Von Glühwein und Kinderpunsch über handgemachte Kunsthandwerksprodukte bis hin zu regionalen Delikatessen bietet der Markt eine Gelegenheit, die Verbundenheit der Gemeinde mit ihrer Geschichte und ihren Traditionen zu erleben.

Anfahrt und Parken Legau ist gut über die A7 und A96 zu erreichen. Besucher des Marktes können alle öffentlichen Parkplätze im Ort nutzen.

Im Geiste seiner bewegten Geschichte, die von Kelten und Römern über die Alamannen und das Reich der Habsburger bis hin zur Moderne reicht, bietet Legau mit seinem Weihnachtsmarkt eine besondere Einstimmung in die Adventszeit – ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart auf besondere Weise miteinander verschmelzen.


Foto: Von Uetzelgruempf - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16342362

Marktplatz, Legau
Zuletzt geändert
Donnerstag, 21. November 2024 - 06:51