Ein rostiger Kanister im Sand, ein zerschlissener Schuh, ein vergessenes Stück Plastik – Katrin Hupe verwandelt diese Relikte in stille Erzählungen über Vergänglichkeit, Zivilisation und Natur. Ihre Ausstellung „Poesie des Mülls“, vom 19. Dezember 2025 bis 5. Januar 2026 in der Galerie Oberstdorf zu sehen, zeigt fotografische Impressionen aus der algerischen Sahara. Die Galerie ist während des Zeitraums jeweils Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Vernissage ist am Freitag, 19. Dezember, die Finissage findet am 4. Januar 2026 statt.
Die Aufnahmen entstanden 2002 während einer Reise durch Algerien – auf Teerstraßen und Pisten, durch Dörfer, Oasen und Wüstenlandschaften bis zu den südlichsten Regionen Tamanrasset und Djanet. Die Künstlerin nähert sich dem, was andere übersehen: Müll, Überbleibsel, Aufgegebenes. Doch statt Anklage oder Dokumentation entsteht eine stille Meditation über Verfall, Zeit und Transformation. Die Wüste wird zur Bühne einer ästhetischen Metamorphose – sie nimmt auf, verwittert, verlangsamt, veredelt. Was bleibt, sind Zeichen menschlicher Präsenz – Menschenzeichen im Sand, wie Hupe es nennt.
Begleitet werden die Fotografien von einer Auswahl gesammelter Objekte sowie einer parallel entstandenen Gedichtreihe, die das visuelle Empfinden um eine sprachliche Ebene erweitert. Alles entstand ohne Kunstlicht, ohne digitale Effekte – analog, direkt, reduziert auf den Blick.
Katrin Hupe, geboren in Stuttgart, hat Linguistik, Romanistik und Politikwissenschaft in Paris und München studiert. Sie arbeitet als Texterin, Reportage- und Reisefotografin und gründete 2005 in München die Agentur BHP Design für Gestaltung, Kunst und Kommunikation. Ihre fotografischen Arbeiten sind in zahlreichen freien Ausstellungen, Kunstevents und Stadtprojekten zu sehen gewesen.
www.katrinhupe.de
Gezeigt werden:
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Fotografien in Schwarzweiß und Farbe
(Silbergelatine auf Barytpapier, Colorabzüge auf Aludibond, Großformate hinter Glas, Projektionen) -
In der Sahara gesammelte Objekte
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Gedichte, entstanden zeitgleich zur fotografischen Arbeit
Ausstellungsort ist die Galerie Oberstdorf im denkmalgeschützten Trettachhäusl von 1654 – gelegen im Herzen Oberstdorfs, direkt neben der Talstation der Nebelhornbahn. Die Galerie, geleitet von Magdalena Nothaft, versteht sich als Raum für künstlerischen Austausch, Reflexion und Begegnung. Sie bietet auf zwei Ebenen rund 100 qm Fläche für zeitgenössische Kunst, die Fragen stellt – auch jenseits des Mainstreams.
Adresse: Galerie Oberstdorf, Oststraße 39, 87561 Oberstdorf
Mehr Informationen: www.galerie-oberstdorf.de | www.sunshine-art.de
Anreise per Fahrgemeinschaft: https://www.fahrmob.eco