Die Burgruine Sulzberg, majestätisch auf einem 779 Meter hohen Sandsteinhügel thronend, zählt zu den beeindruckendsten Relikten mittelalterlicher Architektur im Oberallgäu. Um 1170 erbaut, war sie ursprünglich der Stammsitz der Herren von Sulzberg, die zu den einflussreichsten Adelsfamilien der Region zählten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Geschlecht 1176. Diese noble Familie stand im Dienste des Fürststifts Kempten und spielte eine bedeutende Rolle in der regionalen Politik.
Die Burg, die im Laufe der Jahrhunderte mehrmals ausgebaut und umgestaltet wurde, zeugt von einer bewegten Geschichte. Nachdem die männliche Linie der Sulzberger 1359 erlosch, übernahmen die Herren von Schellenberg die Anlage. Unter ihrer Führung erfuhr die Burg von 1480 bis 1485 umfangreiche Erweiterungen und wurde zu Ehren Erzherzog Sigismunds von Österreich in 'Schloss Sigmundsruh' umbenannt.
Ein tragisches Kapitel in der Geschichte der Burg ist der Bauernkrieg von 1525. Während dieser turbulenten Zeit verschanzten sich zahlreiche Aufständische auf dem nahegelegenen Kohlenberg, was möglicherweise zu Plünderungen und Zerstörungen in der Burg führte. Diese Ereignisse beschleunigten den Niedergang der Anlage, die nach dem Verkauf an den Fürstabt von Kempten 1526 schließlich aufgegeben wurde.
Der Dreißigjährige Krieg hinterließ weitere Spuren der Verwüstung. 1648 wurde die Burg endgültig aufgegeben und diente fortan der umliegenden Bevölkerung als Steinbruch. Trotz dieser Plünderungen blieb ein erheblicher Teil der Struktur erhalten. Die Bemühungen des 1984 gegründeten Vereins der Burgfreunde Sulzberg brachten die Ruine zurück ins öffentliche Bewusstsein und führten zu umfangreichen Restaurierungsarbeiten.
Heute können Besucher die beeindruckenden Überreste der Höhenburg besichtigen und sich im Burgmuseum über die spannende Geschichte der Anlage informieren. Die Ausstellung zeigt Funde aus sechs Jahrhunderten, die ein lebendiges Bild vom mittelalterlichen Leben auf der Burg zeichnen. Von der Plattform des imposanten Bergfrieds bietet sich ein grandioser Panoramablick über das Oberallgäu - ein Höhepunkt jeder Besichtigung.
Die Veranstaltung bietet zudem im idyllischen Burghof Getränke, Kaffee und Kuchen an, was den Besuch zu einem gemütlichen Erlebnis macht. Die Kombination aus historischer Tiefe und naturnahem Erleben macht die Besichtigung der Burgruine Sulzberg zu einem einzigartigen Event, das sowohl geschichtsinteressierte Besucher als auch Familien anspricht.
Eintrittspreise sind moderat gehalten: Erwachsene zahlen 2 Euro, mit der Allgäu-Walser-Card nur 1,50 Euro. Schüler ab 14 Jahren zahlen 1 Euro, während Kinder freien Eintritt genießen. Die Burgruine Sulzberg ist damit nicht nur ein Zeugnis reicher Geschichte, sondern auch ein zugängliches Ausflugsziel für alle Altersgruppen.
Die Geschichte der Burgruine Sulzberg ist geprägt von Macht, Intrigen und den Wirren der Geschichte. Von der Blütezeit als Stammsitz der Herren von Sulzberg bis hin zum Niedergang während des Bauernkrieges und dem Dreißigjährigen Krieg, spiegelt die Ruine die wechselhafte Vergangenheit der Region wider. Der Erhalt und die Restaurierung der Burg durch den Verein der Burgfreunde Sulzberg sind nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes, sondern auch eine Erinnerung an die Bedeutung von geschichtlicher Aufarbeitung und Wertschätzung für das Erbe unserer Vorfahren.
Die Besichtigung der Burgruine Sulzberg bietet nicht nur die Möglichkeit, in die Vergangenheit einzutauchen und mehr über die Geschichte der Region zu erfahren, sondern auch einen Ort der Ruhe und Erholung inmitten der Natur. Die Kombination aus historischem Ambiente und idyllischer Landschaft macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie. Durch die moderate Preisgestaltung wird zudem sichergestellt, dass die Burgruine für jedermann zugänglich ist und somit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung und Freizeitgestaltung in der Region leistet.
