Gioachino Rossinis Oper 'Tancredi', uraufgeführt im Jahr 1813, ist ein Meisterwerk des melodramma eroico und wird in der Ferrara-Fassung auf die Bühne gebracht. Diese Oper, ein frühes Werk Rossinis im Alter von nur 20 Jahren, zeigt bereits das Genie des Komponisten mit seinen lebendigen Melodien und beeindruckenden Finali. 'Tancredi' wird ab dem 18. Juli 2024 im Festspielhaus, im Großen Saal, präsentiert, mit weiteren Vorstellungen am 21. und 29. Juli.
Die Handlung basiert auf Voltaires Tragödie 'Tancrède' und erzählt die Geschichte von Amenaide, die gegen den Willen ihres Vaters einen ungeliebten Mann heiraten soll, um einen Machtkampf in ihrer Heimatstadt zu schlichten. Inmitten politischer Intrigen und familiärer Konflikte ist Amenaide jedoch in Tancredi verliebt, der unerkannt zurückkehrt, von der Zwangsverlobung erfährt und im Zuge der Ereignisse seinen Rivalen tötet. Die daraus resultierenden Missverständnisse und Verzweiflungen führen zu einer tragischen Wendung, in der Tancredi den Tod im Kampf sucht.
Die Inszenierung liegt in den Händen von Jan Philipp Gloger, einem renommierten Opernregisseur, der seit 2010 auch als Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg tätig ist. Die musikalische Leitung übernimmt Yi-Chen Lin, bekannt für ihre Arbeit bei den Bregenzer Festspielen, insbesondere durch ihre Interpretation von Puccinis 'Madame Butterfly'.
Besetzung:
- Tancredi: Anna Goryachova
- Amenaide: Mélissa Petit
- Argirio: Antonino Siragusa
- Orbazzano: Andreas Wolf
- Isaura: Laura Polverelli
Das Bühnenbild stammt von Ben Baur und die Kostüme von Justina Klimczyk, während Martin Gebhardt für das Lichtdesign verantwortlich ist. Die dramaturgische Arbeit teilen sich Claus Spahn und Florian Amort, mit einer Kampfchoreographie von Ran Arthur Braun. Unterstützt wird die Aufführung von der Stunt-Factory, dem Prager Philharmonischen Chor und den Wiener Symphonikern.
'Tancredi' verspricht ein packendes Opernerlebnis, das tief in die menschlichen Emotionen von Liebe, Vertrauen und den Konflikten einer krisengebeutelten Gesellschaft eintaucht.
Die Geschichte von 'Tancredi' berührt zeitlose Themen wie Liebe, Verrat und politische Intrigen, die auch in der heutigen Gesellschaft von großer Relevanz sind. Die Oper zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie persönliche Beziehungen und familiäre Bindungen im Kontext von Machtspielen und gesellschaftlichen Zwängen auf die Probe gestellt werden. Durch die Inszenierung von Jan Philipp Gloger wird das Publikum dazu eingeladen, über die Konflikte und Missverständnisse, die in der Handlung von 'Tancredi' eine tragische Wendung nehmen, nachzudenken.
Die musikalische Leitung von Yi-Chen Lin verspricht ein beeindruckendes Klangerlebnis, das die emotionalen Höhen und Tiefen der Charaktere auf der Bühne widerspiegelt. Die herausragende Besetzung und das talentierte Team hinter den Kulissen versprechen eine Aufführung, die nicht nur musikalisch und theatralisch begeistert, sondern auch zum Nachdenken über die universellen Themen von Liebe, Vertrauen und Konflikten anregt. 'Tancredi' ist somit nicht nur ein Meisterwerk der Operngeschichte, sondern auch eine zeitlose Erzählung über die menschliche Natur und die Herausforderungen, mit denen wir uns jeden Tag konfrontiert sehen.
