Verlassene Räume, bröckelnde Fassaden, zurückgelassene Geschichten: In der Ausstellung „Lost Places“ zeigen Corinna & Frank Scheil eine fotografische Auseinandersetzung mit der Ästhetik des Verfalls. Ihre Arbeiten, zu sehen vom 25. Juni bis 6. Juli 2025 in der Galerie Oberstdorf, sind täglich zwischen 14 und 18 Uhr zugänglich. Die Bildserien greifen das aktuelle Motto-Thema des Oberstdorfer Fotogipfels auf und führen es konsequent weiter.
Corinna & Frank Scheil begeisterten bereits 2023 als Newcomer beim Fotogipfel mit ihrer besonderen fotografischen Handschrift. Ihre neue Serie zeigt „Lost Places“ in sensiblen, ausdrucksstarken Aufnahmen – nie spektakulär um der Wirkung willen, sondern getragen von einer stillen, aufmerksamen Bildsprache. Der Verfall wird nicht bloß dokumentiert, sondern ästhetisch interpretiert, mit dem gebotenen Respekt für Raum und Geschichte.
Neben Architekturmotiven stehen auch Menschen im Fokus: Alltagssituationen, eingefangen ohne klassische Posen, oft mit direktem Blickkontakt. Diese Porträts – emotional, klar, zurückhaltend – ermöglichen einen Zugang, der weit über visuelle Oberfläche hinausgeht. Das Fotografenpaar spricht selbst von „entschleunigter Fotografie“ und davon, dem Aficionado eine neue Genussform zu eröffnen. Die Bilder laden zum Verweilen ein – und zum Nachdenken.
Corinna bringt ein feines Gespür für Komposition und Perspektive mit, während Frank den technisch präzisen Zugriff ergänzt. Gemeinsam erschaffen sie Fotografien, die mehr bieten als dokumentarische Momentaufnahmen. Vielmehr fordern sie die Vorstellungskraft der Betrachter heraus – nicht selten entsteht dabei ein ganz persönliches „Kopfkino“.
www.scheil-fotografie.de
Die Ausstellung ist Teil des Programms der Galerie Oberstdorf, untergebracht im historischen Trettachhäusl aus dem Jahr 1654 – ein denkmalgeschützter Ort mit Charakter, direkt neben der Talstation der Nebelhornbahn. Die Galerie bietet Künstlerinnen und Künstlern auf zwei Ebenen rund 100 Quadratmeter Ausstellungsfläche und versteht sich als Plattform für zeitgenössische Kunst abseits kommerzieller Routinen.
Verantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung ist Magdalena Nothaft, selbst Malerin, Keramikerin und Meisterschülerin von Markus Lüpertz. Unter ihrer Leitung fördert die Produzentengalerie nicht nur etablierte Positionen, sondern auch aufstrebende Talente. Persönlicher Austausch mit den ausstellenden Künstlern gehört ebenso zum Konzept wie kuratorische Freiheit und künstlerische Eigenverantwortung.
Adresse: Galerie Oberstdorf, Oststraße 39, 87561 Oberstdorf
Weitere Informationen: www.galerie-oberstdorf.de | www.sunshine-art.de
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