Zwischen Betonwänden und vergilbten Putzspuren erzählt sich eine Geschichte, die weit über die Funktion eines Marktplatzes hinausgeht. Die Führung Historisches Gelände Allgäuhalle in Kempten beleuchtet am 25. Oktober die wechselvolle Vergangenheit eines Ortes, der Landwirtschaft, NS-Gewaltherrschaft und Nachkriegsgeschichte auf engstem Raum vereint. Die Teilnahme ist kostenlos, der Erkenntnisgewinn kaum messbar. 🐄🏛️🕯️
Führung Historisches Gelände Allgäuhalle in Kempten findet im Rahmen der Ausstellung „Butter, Vieh, Vernichtung – Nationalsozialismus und Landwirtschaft im Allgäu“ statt, die von September bis November 2025 die sogenannte Kälberhalle erstmals als Erinnerungsort erschließt. Die Führung macht sichtbar, was lange übersehen oder verdrängt wurde: die historische Tiefenschichtung eines Ortes, der in verschiedenen politischen Systemen immer wieder funktionalisiert wurde. 🧭📖🕰️
Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Publikum – historisch Interessierte ebenso wie Menschen mit lokalem Bezug oder Bildungsinteresse. Thematisiert wird die ursprüngliche Nutzung der 1927/28 errichteten Allgäuhalle als Tierzuchthalle, die 1931 um die heutige Kälberhalle erweitert wurde. Doch schon bald wandelte sich die Funktion: Während der NS-Zeit diente das Gelände als Veranstaltungsort der NSDAP, als Lager der Wehrmacht und schließlich – ab 1944 – als KZ-Außenlager Kempten. 🏚️⚠️📍
Im KZ-Außenlager waren Häftlinge untergebracht, die unter extremen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten. Diese Dimension der Hallengeschichte ist lange Zeit kaum öffentlich thematisiert worden. Erst seit wenigen Jahren rückt sie durch erinnerungskulturelle Initiativen wieder stärker in den Fokus. Die Führung greift diesen Perspektivwechsel auf – ohne Pathos, aber mit Klarheit. 🕯️📜🧱
Nach dem Ende des Krieges wurde das Gelände zur Unterbringung von Vertriebenen genutzt, später kehrte die Nutzung als Viehmarkthalle zurück. Erst 2015 wurden die baulichen Strukturen als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt. Heute steht das Gelände exemplarisch für die Verknüpfung von Agrarwirtschaft, Stadtgeschichte und totalitärer Vergangenheit im ländlichen Raum. 🐂🏚️⚖️
Die Führung Historisches Gelände Allgäuhalle in Kempten ist mehr als ein historischer Spaziergang. Sie macht deutlich, wie eng Landwirtschaft und nationalsozialistische Herrschaft miteinander verflochten waren – auch im Allgäu. Die Ausstellung und das dazugehörige Vermittlungsprogramm öffnen den Blick für Strukturen, die über regionale Grenzen hinausreichen. 📚🔍🌍
📍 Veranstaltungsort:
Allgäuhalle Kempten
Kotterner Straße 54
87435 Kempten (Allgäu), Bayern
📅 Datum: Samstag, 25. Oktober 2025
🕑 Uhrzeit: 14:00–16:00 Uhr
🎫 Teilnahme: kostenlos
Keine Anmeldung erforderlich
👥 Veranstalter: Im Rahmen der Ausstellung
„Butter, Vieh, Vernichtung – Nationalsozialismus und Landwirtschaft im Allgäu“
🏷️ Kategorien: Bildung / Erfahrung, Engagement / Gesellschaft, Traditionelles Allgäu
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Die Führung Historisches Gelände Allgäuhalle in Kempten wirft nicht nur Licht auf die wechselvolle Vergangenheit des Ortes, sondern regt auch zum Nachdenken über die Verbindung zwischen Landwirtschaft und nationalsozialistischer Herrschaft an. Es ist wichtig, sich mit solchen dunklen Kapiteln der Geschichte auseinanderzusetzen, um daraus zu lernen und sicherzustellen, dass sich ähnliche Ereignisse nie wiederholen. Die Ausstellung "Butter, Vieh, Vernichtung – Nationalsozialismus und Landwirtschaft im Allgäu" schafft eine Plattform für Bildung und Reflexion, die über die Grenzen des Allgäus hinausreicht.
Indem die Führung die verschiedenen Nutzungszwecke der Allgäuhalle im Laufe der Zeit beleuchtet, wird deutlich, wie sich politische Systeme in einem physischen Ort manifestieren können. Dies verdeutlicht die enge Verflechtung von Geschichte, Politik und Gesellschaft. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, nicht nur Fakten zu erfahren, sondern auch eine emotionale Verbindung zu den Geschehnissen herzustellen, die sich an diesem Ort zugetragen haben. 🧭📖🕯️🐂⚠️📜🏚️📍🎫🔍🧭📚💬🧱
