Musikalischer Totentanz in der Alten Kantine Füssen

Im Zwielicht einer Halle, die einst Industrie beherbergte, erklingt eine Musik, die dem Unaussprechlichen Raum gibt: In der Alten Kantine in den ehemaligen Hanfwerken Füssen kommt am 14. und 15. November ein Werk zur Uraufführung, das sich mit nichts Geringerem befasst als der Unvermeidbarkeit des Todes. Der Titel: „Es bleibt nichts zu sagen“ – eine musikalische Neuinterpretation des Füssener Totentanzes. 🎼💀🕯️

Konzert „Es bleibt nichts zu sagen“ in der Alten Kantine in Füssen
Das Ausgangsmaterial stammt aus dem Jahr 1602: Jakob Hiebelers Totentanz in der Annakapelle des Museums der Stadt Füssen – der älteste erhaltene seiner Art in Bayern. Diese ikonischen Bildtafeln zeigen Menschen aller Stände, wie sie im Tanz dem Tod begegnen – ein Gleichmacher über alle Grenzen hinweg. In der Gegenwart jedoch wird das Thema neu erzählt: mit Bariton-E-Gitarre, Jazz-Schlagzeug, Kontrabass, Bläserquartett und gesprochener Sprache, stilistisch zwischen Post-Metal, Dark Jazz und Neuer Musik. 🎷🥁🎸

Die Veranstaltung beginnt um 20:00 Uhr, Einlass ist ab 19:00 Uhr. Das musikalische Konzept von Michael Eggensberger (Füssen) und Mario Bergamasco (Vorarlberg) verwebt klanglich Vergangenheit und Gegenwart. Die Musik öffnet sich dabei für Stille, für Wiederholung, für Reflexion – mit Orgelstücken, die als meditative Brücken dienen. Inhaltlich geht es um die Sprachlosigkeit angesichts existenzieller Bedrohungen: Auschwitz, Atombombe, Klimakrise – der Totentanz hat neue Gesichter bekommen. 🧬🌍🔕

Der Veranstaltungsort, die Alte Kantine im Magnuspark in Füssen, bietet ein raues, zugleich geschichtsträchtiges Ambiente – ideal für ein Werk, das den Bruch sucht und den Raum weitet. Die Kulturinitiative Füssen e. V. unterstützt die Umsetzung vor Ort. Für die lokale Verankerung sorgt ein Team aus der Region: Der eingesprochene Text stammt von der Füssener Künstlerin Sophia Allgaier, die literarische Fragmente von Samuel Beckett mit Hiebelers Originaltexten collagiert. Der Bläsersatz wurde von Thomas Straub mitentwickelt, die Aufnahmen fanden im Dreamshelter Studio in Hopferau statt. 🏛️🎤📽️

Die Komposition versteht sich nicht als Erklärung, sondern als Einladung zur Auseinandersetzung – jenseits von Dogma, losgelöst von Trost. Was bleibt, ist eine Klangwelt, die berührt, ohne aufzulösen. 🌀📖🖤

Eintrittspreise:
• 35,00 € (regulär)
• 25,00 € (Schwerbehinderte)
• 20,00 € (Schüler:innen & Studierende)

Konzert „Es bleibt nichts zu sagen“ in der Alten Kantine in Füssen – eine zeitgenössische künstlerische Setzung, die den Totentanz neu befragt. 🖋️🩰🗝️🎶🪦🪔💬📚🌀⛓️🧠🎺

Planet Allgäu empfiehlt diese Veranstaltung:

Die Neuinterpretation des Füssener Totentanzes in der Alten Kantine in Füssen wirft wichtige Fragen auf: Wie gehen wir als Gesellschaft mit existenziellen Bedrohungen um? Wie können wir uns mit dem Unvermeidlichen auseinandersetzen, ohne in Resignation zu verfallen? Indem das Werk klanglich Vergangenheit und Gegenwart verwebt, schafft es einen Raum für Stille, Reflexion und vielleicht sogar für eine neue Perspektive auf das Thema Tod. In einer Zeit, in der existenzielle Krisen wie die Klimakrise oder die Bedrohung durch Atomwaffen immer präsenter werden, eröffnet die Aufführung des Totentanzes neue Wege, um mit diesen Ängsten umzugehen und sie künstlerisch zu verarbeiten. Die Veranstaltung leistet somit einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs über existenzielle Themen und regt dazu an, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen, ohne dabei den Trost aus den Augen zu verlieren. 🎶💀🧠🌍🔕

 
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Ort:
Alte Kantine im Magnus Park, Füssen
Eintritt:
20 bis 35 Euro